Herbstzeitlose

Ich hatte späten Sommer im Gemüt

und sah ein Violett in feuchten Gräsern,

ein zartes Rosa, schimmernd, seltsam gläsern,

am Waldrand, wo die Herbstzeitlose blüht.

 

Auf meinen Stunden lag ein weißer Hauch,

der Mehltau jener ausgereiften Tage.

Als kalter Nebel schwebte eine Klage

im alten Leben wie geweihter Rauch.

 

Doch färbte eine warme Farbenpracht

mir jenen  greisen Abend der Gedanken,

in dem Vertrauen und der Mut versanken;

das hat ihn eigenartig jung gemacht.

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