Die anders sind

 

Bleiern zieht ein Albdruck durch die Nacht,

ohne Laut entstiegen aus den Schatten,

die den trüben Tag verschlungen hatten.

In des Sensenmannes schwarzer Tracht

schwebt er drohend über den Ruinen,

um mit Arglist Trümmer zu verminen.

Schwelbrand Hass hat diesen Krieg entfacht.

 

Schrecken, Angst und grenzenlose Not

sind des Kreuzzugs hässliche Gefährten.

Wenn sie je Barmherzigkeit gewährten,

war es meistens nur der Gnadentod.

Andersgläubige, sie sollen sterben

und ihr Blut soll rot das Schlachtfeld färben,

das ist frommen  Eiferern Gebot.

 

Andrer Heimat, über sie Gewalt,

ist, wonach die Gnadenlosen trachten.

Ohne jede Großmut, nur Verachten,

das Gewehr bereit, die Faust geballt.

Andre Religionen, andre Rassen,

sind, was diese Hoffnungslosen hassen.

Menschheit, so wird deine Art nicht alt.

 

 

Stammheim, 12. Februar 2015

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