Das Licht ist farbig hinterm Wald verschwunden,
der warme Sommerwind hat sich gelegt
und alles scheint so leblos unbewegt.
Der Tag liegt müde in den späten Stunden.
Beklemmend stiehlt sich stumpf ein Dämmerschweigen
den Hang hinab und in das Schattental,
wie eine Müdigkeit, fast unreal.
Es scheint der Finsternis den Weg zu zeigen.
Die Zeit läuft wie im Traum, so schleppend träge.
Aus schwarzen Tannen schwelt die blinde Nacht,
in der die Ungewissheit dumpf erwacht. –
Als ob die Sternenglut im Sterben läge.
Wie Perlenschmuck dringt Tau aus feuchten Gräsern.
In klammen Schlummer sinkt die stille Welt
und dort, wohin das blasse Mondlicht fällt,
glänzt nun die Nacht beinahe bläulich gläsern.
Stammheim, 11. September 2015