Abschied am Berg

Am Kiefernwäldchen auf der Ruhebank

hat regungslos ein alter Mann gesessen.

Er wirkte traurig, irgendwie vergessen,

als er in den Gedanken still versank.

 

Der Greis, er liebte diesen stillen Ort,

verbrachte dort die letzten Lebensstunden;

mit all den Narben ungezählter Wunden,

so saß er müde da und sprach kein Wort.

 

Vom langen Weg die Kräfte aufgezehrt,

hielt die Erschöpfung ihn am Ort gefangen

er war mit Absicht viel zu weit gegangen

und wie geplant auch nicht mehr umgekehrt.

 

Er blickte friedlich lächelnd in das Tal,

hat still in Tränen Abschied wohl genommen,

sah den geliebten Heimatort verschwommen

an diesem Tag zum allerletzten Mal.

 

Entkräftet sank der Körper auf das Holz

man fand ihn später, liegend auf der Seite,

so wie der Tod ihn auf der Bank befreite,

noch immer lächelnd, fast ein wenig stolz.

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