Da draußen klebt ein Tag – er kann nicht glühen und der Wind krieselt am Zaun. Ist dieses Straßenrauschen ein Gesang, oder der Tinnitus der Stunde, die niemals enden will? Ödselig ist das Wachen ohne Licht, wenn nur Vergangenes noch vor mir liegt und mir die Zeitlupenhände meiner Träume reicht.
Kategorie: Freie Verse
Seelentrockenheit
In mir selbst verborgen lausche ich den schrillen Klängen einer lang erstorbenen Vergangenheit. Dankbar spüre ich Freiheit in die Seele regnen, und dort wüstentrockenes Verlangen mit Zufriedenheit befeuchten.
Der Blick zurück
Ich fühle Bangen und ein Sehnen, wenn alte Bilder wiederkehren von schon gelebten Stunden. Besorgt der Blick nach vorn und voll Verlangen der zurück, in einst durchkostete Glückseligkeit. Es sagt das Leben mir: Es gibt nur eine Richtung auf dem Weg. Jedoch in dem was war, da wähn ich meine Seele.
Einen Moment Frieden
Als zöge Trauer mit den Wolken in eine ferne Zeit hinein, so weht ein Zweifeln mit dem Wind und stumme Klage lodert durch die Nacht, in einem Stück Unendlichkeit gefangen. Komm, sag mir, wo das alles endet, denn einen Anfang habe ich noch nicht gefunden. Sind Anfang und das Ende eins? Lass mich den müdgefragten Kopf an deine Schulter legen…
Die Unsichtbare
Sie steht am Fenster zum Leben. Da ist ein Hauch von Poesie in Lauten der Straße, die ins Abendwerden sinkt, um bunt und schrill zu leuchten, der Dunkelheit zum Trotze – wieder und immer wieder. Ein Schritt hinaus und sie ist unsichtbar, verschlungen von der Anonymität. Und die Verlorenheit, sie haftet an den Kleidern, wie unter ihrem Kinositz der…
Atropa belladonna
Stolz und glänzend aus dem Unterholz traf mich rätselhaft ein Blick, wie aus tiefen, schwarzen Augen einer Frau von heißem Blut. Als ein Schatten in der Nacht sehe ich darin Atropos lauern, um den Faden zu durchtrennen, der berauschtes Dasein hält. Belladonna – du aparte Schönheit meines Waldes.