Der Schmerz ist unerträglich – Er riss ein Stück aus mir. Ich trauere unsäglich, verloren ist das Wir. Was Gala mir gegeben, wiegt schwerer als die Welt. Wie soll ich weiterleben, wenn nichts mehr mich erhellt. Sie war im Dunkeln Licht, war Freude mir und Glück. Als ob die Seele bricht – nichts bringt sie mir zurück.
Kategorie: Trauriges & Düsteres
Koma Corona
– in Gedanken an all jene, die gegen den Erstickungstod kämpfen in diesen unheimlichen Tagen der Pandemie – Ein gramvolles Schweigen, beinahe zu fühlen, und felsschweres Drücken beengen die Brust – ich spüre nicht Freude am Leben, noch Lust. Komm zu mir, die fiebernden Augen zu kühlen. Erlöse den Atem mit federnden Schwingen und trage mich mit dir,…
Nacht der bangen Ahnung
Es war an einem lauen Sommerabend – ich saß im Garten unterm Lieblingsbaum, mich an dem wohlig warmen Frieden labend. Die Stille schwieg mir einen sanften Traum. Noch lag die Sommerhitze in den Zweigen, das Licht versank im gelben Horizont und Mücken tanzten ihren letzten Reigen, vom Dämmerschein zinnoberrot besonnt. Mir war, als ob ich einen Schatten sähe.…
Trauer
Erdrückend der Schmerz, der das Innerste hüllt, so farblos die quälenden Stunden. Kein Sonnenlicht, das jenes Dunkel erfüllt, hat heute ins Dasein gefunden. Als Hoffnung in grausamer Wahrheit ertrank, da folgte nur Trauer den Sorgen – als gnadenlos alles in Finsternis sank, verloren die Nächte den Morgen. So trostlos erscheint jeder kommende Tag, der Wehschrei erstickt in der…
Falscher Frühling
Es liegt so eine Schwere in den Tagen, ein Drohen scheint im Sonnenhell versteckt. Ein Frühling, der nach Todesahnung schmeckt, blüht kränkelnd bunt mit tausend bangen Fragen. Als hätten sie das Elend aufgesogen aus einem klammen Winterseuchengrund, ergrünen Gräser seltsam lebenswund, mit welker Hoffnung heuchlerisch belogen. Im Schweigen scheint das Amsellied verborgen, die Stadt in Atemlosigkeit gehüllt –…
Weihergrab
Von Juliwärme wohlig mild umschmeichelt, in kühlen Lindenschatten eingetaucht, vom Duft der Gräserblüten angehaucht und zärtlich sanft vom lauen Wind gestreichelt, saß eine junge Frau am Stamm des Baumes. Ihr blauer Rock, geblümt und seidenfein, bedeckte schmiegsam zart das junge Bein, so luftig, wie der Schimmer eines Traumes. In ihren schmalen, trauerfeuchten Händen, verbarg sie das Gesicht, benetzt…
Im Zug der Zeit
Es sind der Zukunft schattig dunkle Röhren, in die das Leben ohne Zögern taucht, um gierig nur ein Echo noch zu hören, bevor das Ist im Zug der Zeit verraucht. Als wär nur schwarzes Nichts in diesem Stollen, das Leuchten in der Ferne öder Trug, Schimäre, Ausgeburt aus zähem Wollen und für den Seelenfrieden nicht genug. So soll…
Sackgasse des Seins
Bleiern klebt die Leere an den müden Gliedern, jeder Wille fließt mir aus der hohlen Hand. Was soll ich dem fremden Leben heut erwidern, wo ich weder Schlaf noch etwas Hoffnung fand? Festgekettet bleibt mein Dasein schweigend liegen mit der Zeit vergeht auch meine Existenz, von der eigenen Verachtung totgeschwiegen, tief verloren in der Seelendekadenz. Geh nur, lass…
Stiller Trost
Ein kühler Wind zupft am Holunderstrauch, er trägt Erinnerungen vor sich her, hat sie im alten Fliederbusch gefunden und eingehüllt in einen welken Hauch von Duft aus dem verblassten Blütenmeer. Und wieder öffnen sich die alten Wunden. Aus ihnen quillt ein wallend dumpfer Schmerz, vermengt mit Bildern jener jungen Zeit, als ich ein Stück verlor von meiner Seele.…
An der Grenze
Ein Tag, der doch so vielen andern gleicht, und trotzdem ist da wieder dieser Schatten aus einer ungeliebten, fremden Welt. Verlorenheit, die einen stumm beschleicht, in der die Ängste jeden Mut bestatten, wenn das Vertraute ins Vergessen fällt. Ein Tag, der offensichtlich nie begann und auch sein vages Ende ist verhangen von Leere und Bedeutungslosigkeit, seit ihr Vertrautes immer…
Verloren
Und wieder geht ein Stück von meinem Ich mit dir in einem Traum verloren. Verbunden mit den Schmerzen löst es sich, hat meiner Seele abgeschworen. Wie soll ich jemals diese Wunde schließen, aus der wie Blut die guten Tage fließen? Ich bin gelähmt, in Trauer eingehüllt und meine Zeit will stehenbleiben. Es ist, als ob ein Schicksal sich erfüllt,…
Trauerschmerzen
Da ist ein stummer Schmerz in mir verborgen, er zieht mein Dasein schweigend in ein Sinken, lässt mich in einem Meer des Nichts ertrinken, in einem Fühlen ohne Zeit und Morgen. Da ist die Müdigkeit wie eine Schwere und sie erdrückt mein Denken ohne Gnade, erstickt die Seele kalt in einem Bade aus Hoffnungslosigkeit und öder Leere. Da…
Vierzig Tage
Es waren vierzig leere Tage. Ich stelle immer noch die Frage: Warum bist du gegangen? Und da ich keine Antwort wage, bin ich darin gefangen, in Schuld und einer stillen Scham, die mir mein Selbstverständnis nahm. Es sind gefühlte tausend Worte, die ich seit jenen Stunden horte, sie irgendwann zu sprechen. Wie das Alleinsein in mir bohrte, als wollte…
Verloren
Noch verstecken sich die warmen Tage hinter einem Wind, der kalt erscheint. Viele Tränen bleiben ungeweint, weil ich nicht an dich zu denken wage. Wieder schreibt die Zeit die gleiche Frage in ein Bild, das dich und mich vereint, und das Leben immer neu verneint, bis ich jeder Zuversicht entsage. Lange haben wir uns schon verloren, hat der…
Gedanken am Friedhof
Im Baldachin der Trauerweidenbäume verliert sich leis ein warmer Sommerwind, der durch die Gräber streicht, so seltsam lind, als wüsste er um lang vergessne Träume. Es ist, als ob ein Weh die Stätten säume, in denen das Vergangene zerrinnt, und jenseits hell ein neues Sein beginnt, im Dunkel ungekannter Weltenräume. Die Zeit, so ohne Ende und Beginn, hier…
Abschied am Berg
Am Kiefernwäldchen auf der Ruhebank hat regungslos ein alter Mann gesessen. Er wirkte traurig, irgendwie vergessen, als er in den Gedanken still versank. Der Greis, er liebte diesen stillen Ort, verbrachte dort die letzten Lebensstunden; mit all den Narben ungezählter Wunden, so saß er müde da und sprach kein Wort. Vom langen Weg die Kräfte aufgezehrt, hielt die…
Warum
Von einem klammen Winterwind getrieben fliehn Regentropfen durch die Zeit, verzagtes Bangen im Geleit. Ein Zitterfrieren ist zurückgeblieben. Da war ein dumpfes Klopfen an den Wänden, ein Rufen aus der Finsternis, im tiefsten Nichts verloren, bis es widerhallte wie aus Höllenbränden. In Tränen prallt das Klagen an die Scheiben und schreibt ins Fenster ein Warum. Doch ist die…
Finsternis
So hat die Nacht mich denn umfangen mit ihrem nebulösen Schwarz. Ihr Atem streichelt meine Wangen, mein Blut fließt zäh wie Tannenharz. Ein Flüstern kommt ins Ohr gekrochen, ein Raunen, das die Brust verschnürt. Ist da nicht laut ein Zweig gebrochen? Mir ist, als hätt ich es gespürt. Ich blicke auf; kein Sternenfunkeln, kein Wolkenschein des Mondenlichts, nur…
Letzter Lenz
Gehüllt in frühen Blütenauenduft saß still ein alter Mann mit seinem Leben. Ein Frieden schien um die Gestalt zu schweben in der mit Wohlsein sanft erfüllter Luft. Vom Berg herab floss schweigend Einsamkeit. Der Greis, versunken in Erinnerungen, war spürbar von Zufriedenheit durchdrungen; er schien vom Leiden seines Wegs befreit. „Mein rastlos treues Herz, was willst du mehr?“…
Es ist gut
Gewidmet meiner Freundin Lieselotte Streckbein Es waren ihre Worte, und sie klangen noch nach im Trauerglockenton, mit unhörbarem Klagelaut synchron, in stiller Schwermut des Moments gefangen. Es lag etwas Befreiendes darinnen, ein tiefer Frieden, der dabei entstand, in einem müden Lächeln Ausdruck fand und spürbar war im Abschied ein Beginnen. Es waren ihre Worte und sie klangen…
Schuldige Nacht
Ein Klagelaut ging durch die Nacht in eine unsichtbare Ferne. Das Weinen hat mir Angst gemacht, kein Trost war mir im Schein der Sterne. Die Uhr durchbrach die Finsternis, so laut schlug sie die erste Stunde. Ein Schatten an der Wand, er riss in meine Seele eine Wunde. Ein Dämmern schlich durch mein Gemüt, wie dunkles und geheimes Wissen, in…
Vergrabene Lügen
Als wär ein Flüstern in den Strähnen am greisen Trauerweidenbaum; aus seinen Zweigen fallen Tränen, befeuchten einen alten Traum. Der schlummert lang schon in der Erde, bedeckt mit einer Liebe Los. Ein Schrei, dass Licht und Wahrheit werde, er sickert aus des Grabes Schoß. Die Luft voll Willkür dreister Lügen entsteigt verhülltem Modersarg, als ob die Hölzer nicht…
Letzte Stunden
Schon lang trug er am Leben sichtbar schwerer, er schleppte es durch seine letzte Zeit, oft seltsam still und irgendwie bereit, die alten Augen schienen müd und leerer. Bedrücktheit lag in jenen letzten Räumen als er in seinem Lieblingsstuhl versank. Schon lange kalt, der Tee von dem er trank, er spürte, es gab nichts mehr zu versäumen. Die…
Schwermut
Die dunklen Tage treiben Trauerschweiß der Mattigkeit in lidbedeckte Augen. Gedanken, die allein zum Klagen taugen, sind alles, was die müde Seele weiß. Der tiefe Schmerz hat all das Licht verbraucht und Hoffnung ist im welken Gras versunken. Im Wind verwehn des Feuers letzte Funken, als hätt die Welt ihr Leben ausgehaucht. Ein kleines Licht brennt dennoch unverzagt…