Verzerrt und ohne Farbe, grau in grau,
verfolgt mein Schatten mich durch alle Tage
und ohne Unterlass in jeder Lage,
mal scharf umrissen, manchmal ungenau.
Er äfft mich nach, in allem was ich tu,
mal vor, mal hinter mir, auch mal daneben,
scheint er geradezu an mir zu kleben.
Im Dunkeln, da verschwindet er im Nu.
Zu gerne würde ich auch einmal ruh‘n,
mich frech an seine dunklen Fersen hängen,
befreit von allem Müssen, allen Zwängen,
um schlicht nur was er vormacht noch zu tun.
Warum gibt es nicht einfach eine Tür,
um aus dem öden Hier und Jetzt zu fliehen
und beim Begleiter heimlich einzuziehen?
Mein halbes Hab und Gut gäb ich dafür.
Stammheim, 13. Juli 2015
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