Es war an einem lauen Sommerabend –
ich saß im Garten unterm Lieblingsbaum,
mich an dem wohlig warmen Frieden labend.
Die Stille schwieg mir einen sanften Traum.
Noch lag die Sommerhitze in den Zweigen,
das Licht versank im gelben Horizont
und Mücken tanzten ihren letzten Reigen,
vom Dämmerschein zinnoberrot besonnt.
Mir war, als ob ich einen Schatten sähe.
Er wandelte in seltsamer Manier.
Schon spürte ich ihn ganz in meiner Nähe –
der Atem stockte – er war hinter mir.
Er flüsterte in dürren Röchelworten:
„Wovor nur – sag mir – fürchtest du dich so?
Ich bin bei Dir, zugleich an vielen Orten
und dennoch, wünscht man, wär ich nirgendwo.
Das Ende ist nur eine stille Reise,
ein neues Dasein dort, wohin du gehst
und Furcht wird zur Zufriedenheit ganz leise,
wenn du das letztlich irgendwann verstehst.“
Ein kalter Hauch strich über meinen Rücken,
im Eschenlaub hat es ganz sacht gerauscht.
Das Grauen wollte mich beinah erdrücken.
Noch lange hab ich in die Nacht gelauscht.
Doch jener Schatten war und blieb verschwunden.
Ein vages Ahnen nahm mich an die Hand.
Die Nacht verlor sich in den bangen Stunden,
bis ich zufrieden einschlief und verstand.