Stickige Gedanken
Gedanken, die durch schwüle Tage ziehen,
gehüllt in greifbar modrig träge Luft,
als stiegen sie aus dunkler Sinnesgruft,
um in die frische Kühle zu entfliehen.
Sie scheinen einer Müdigkeit entliehen
und schweben mit dem Sommerblütenduft,
aus melancholisch tiefer Seelenkluft,
in einer Sehnsucht trauerschwer gediehen.
In Flimmerhitze gehen sie verloren,
weil sie zu vage und verschwommen waren,
und dem Verlangen gnadenlos verschworen.
Sind stille Lüste es, die sie gebaren,
Begierden, die im Seelengrunde bohren? –
Der Schatten, er wird mich davor bewahren.