Zweimal ich

Ich bin einsam und alleine,

aber halt so könnt es gehn:

Eh ich rumsitz und nur greine,

werd ich einfach schizophren.

 

Und so hab ich mich gespalten,

trennte mich in e und go,

um das Leben auszuhalten

ohne Nervenarzt und so.

 

In der Tat, ich hab gefunden,

was ich suchte flehentlich:

Bin in Freundschaft mir verbunden;

wir sind Kumpel, ich und ich.

 

Ich hab jemanden zum Plaudern

er ist mir stets wohlgesonnen.

Andere glotzen schon und zaudern:

„Der ist ja ganz schön versponnen.“

 

Wir stehn auf die gleichen Frauen,

es gibt keine Eifersucht,

gehn beim in den Spiegel Schauen

voreinander auf die Flucht.

 

Wenn wir streiten, dann nicht lange,

schnell sind wir uns wieder eins.

Kurz ein Küsschen auf die Wange,

halt, das geht nicht, dann halt keins.

 

Wir sind ständig nur zusammen,

nachts im Bett und selbst im Klo,

wie ein Paar, verliebt, in Flammen,

trotzdem sind wir hetero.

 

Tags darauf war es zu Ende.

Ja, wir haben uns getrennt.

Mit der Arbeit kam die Wende:

Ich geh schuften und er pennt.

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