Das Ziel

 

Tage kommen, Tage gehen

doch wir werden erst verstehen,

wenn sie alle abgelaufen sind.

Dann nützt bitten nicht und flehen,

denn das Dasein wird verwehen,

das Gedenken wird im Zeitlauf blind.

 

Als wir in den Jugendjahren

reich mit Zeit gesegnet waren,

haben wir sie viel zu oft vertan.

Später und mit grauen Haaren,

müssen wir mit Gram erfahren:

Nur noch kurz ist unser Weg fortan.

 

Mühsam ist das Weiterkommen,

taub das Ohr, der Blick verschwommen,

auf dem letzten Pfad liegt Stein um Stein.

Ohne Hoffnung, ohne Würde

wird das Gehen dann zur Bürde

und des Lebens Ziel Erlösung sein.

 

Stammheim, Januar 2015

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.