Seelenheimat

So ängstlich bewahrst Du die Tage in zitternden Händen

und kannst nicht verhindern, dass schon wieder einer vergeht.

Gerade noch Tulpen, nun farbloser Schnee auf dem Beet.

Wie trostreicher wäre es, wenn wir dies alles verständen.

 

Ist Abendrot ärmer als morgens das hellblaue Grauen

und folgt denn nicht immer dem Dunkel ein blühendes Hell?

Gedanken zum eigenen Ich sind vielleicht virtuell.

Der Fügung kann niemand und nichts in die Spielkarten schauen.

 

So sieh doch, der Topfen zieht demütig still mit den Seinen

durch Täler und Auen, als Bach, dann als Strom bis zum Meer.

Sein Ziel ist das Ganze und das ist nicht finster noch leer.

Die Heimat ist da, wo sich Anfang und Ende vereinen.

 

Stammheim, 15. Januar 2016

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