Januarregen

Blattlos reckt der Fliederbusch die Zweige

in den regengrauen Wintertag,

der sich augenscheinlich selbst nicht mag;

und ich schaue teilnahmslos hinaus und schweige.

 

Freudlos sucht mein Auge junges Leben,

das an jedem Ast noch einst gedieh.

Nun tropft aus dem Holz Melancholie.

An den Hängen seh ich Schwermut schweben,

 

klamm in Nebelschwaden auf den Bäumen.

Dieses Schweigen wie ein Todesschlaf,

der das Dasein mit der Kälte traf,

kennt das Grün wohl nur aus linden Träumen.

 

Kalter Wind erobert die Gedanken,

treibt sie stumm mit weißen Flocken fort

und der Hauch birgt kühl ein Sterbenswort,

bringt die Eschenbäume sacht ins Wanken.

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