Novembernacht

Die Finsternis, der Atem langer Nächte,

haucht einen grauen Schleier in das Tal,

als ob er schwebend das Erkennen brächte,

das er dem Frost und seiner Kälte stahl.

 

Man hört nicht, wie bereifte Blätter fallen,

geräuschlos geht das Sterben durch die Nacht,

als fühlte man die Stille widerhallen

und wie sie schweigend kalte Angst entfacht.

 

Verborgen das Wohin und alle Pfade,

ein banges Tasten irrt von Baum zu Baum.

Der sternenlose Himmel ohne Gnade

ist fernes Schimmern, doch man ahnt es kaum.

 

So bleiben Zeit und auch das Leben stehen,

gelähmt in einem uferlosen Nichts.

Doch wird auch dieser böse Traum vergehen

im weißen Nebel neuen Morgenlichts.

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