Grenzen

Die Spinne Ungewissheit hat ein Netz

aus ihrem feinsten Klebegarn gewoben.

So sehr ich mich auch diesem widersetz,

ich bleib Gefangener, da hilft kein Toben.

 

Ich renne gegen Unlösbares an

dreh mich im Kreis und werd kein Ende finden.

Verborgen bleibt, was der Verstand nicht kann,

selbst wenn Gedanken sich in Mühsal winden.

 

Vielleicht wird frei, wer sich in Demut übt,

Bestimmung hinnimmt, ohne zu verdrießen.

Warum nicht, von Problemen ungetrübt,

die rare Zeit des Lebens schlicht genießen?

 

Gewiss, wer einmal forscht und fragt, der brennt

und wird mit einer Antwort auch nicht leiser.

Doch wer die Grenzen des Verstandes kennt,

der ist am End vielleicht ein Stückchen weiser.

 

 

 

Stammheim, 4. Januar 2015

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