Nur einen Augenblick

Sie hatte sich mit ihrem Seidenkleid

im warmen Sand der Dünen fallen lassen

und ihres Anblicks Liebreiz ließ vor Neid

die grünen Gräser rings umher erblassen.

 

Des Meeres gurgelnd zarter Wogensaum

verlief sich wie verspielt in flachen Sanden,

als murmelten die Wellen einen Traum,

den glitzernd sie im weiten Blau erfanden.

 

Es waren nur Momente, dann verschwand

das Trugbild trübe in den Morgenstunden,

doch hat es mich berührt und ich verstand

die alten Schmerzen fast vernarbter Wunden.

 

Die Anmut jener Wassergrenzenwelt

gab mir das Hingegebensein zurück,

aus dem zufriedene Erfüllung quellt,

ein edler Augenblick gelebtes Glück.

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