Wie eine unsichtbare Wand

Sie schaut hinaus durch eine unsichtbare Wand,

fest eingekesselt nun in schiere Angst und Scham,

seit jener dunkle Schatten ihr die Sonne nahm,

versteckt in der Umarmung, die sie nicht verstand.

 

So viele Worte bleiben ihr im Halse stecken,

sie pochen wirr als falsche Schuld durch ihr Gewissen.

Wie nackt steht sie, der Kindheit gnadenlos entrissen,

nicht fähig, diese wunde Blöße zu bedecken.

 

Mit einem Male ist sie grausam isoliert,

ihr Leben, wie es war, scheint noch zum Greifen nah,

doch unerreichbar, seit das Schreckliche geschah.

Die Wand ist Schmerz, in dem ihr Dasein sich verliert.

 

Ihr Kummer ist inzwischen tränenleer geworden,

Verzweiflung ist erstarrt zu hoffnungslosem Warten,

erloschen Zuversichtsmomente, die nur narrten.

An dieser Seele gibt es nichts mehr zu ermorden.

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