Abgelebtes Wollen

Im Moderfeld verblichener Verlangen

verliert sich stumm ein wundgelebtes Streben.

Die unerfüllten Träume, sie entschweben,

mit Nebeln des Vergessenseins verhangen.

 

Das Dasein ist in Zuversicht gefangen,

will unverbraucht im Nachher weiterleben;

wie lange noch wird es ein Morgen geben,

nach all den Jahren, die so rasch verklangen?

 

Die Zukunft bleibt zuletzt im Ungewissen,

verborgen in des Himmels Ewigkeit,

doch Demut ist der Seele Ruhekissen,

 

weil sie von all der Fragen Last befreit.

Warum das unerreichbar Ferne missen?

Die nahe Antwort heißt Zufriedenheit.

 

 

Stammheim, 18. Juni 2015

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.